Freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb Kleiner und Großer Marktplatz in Schwerte

3. Platz

Auslober: Stadt Schwerte
Fläche: 10.000 m²
Bausumme:  3,5 Mio.
Verfahrensart: Wettbewerb
Fertigstellung: 2020
Kategorie: Öffentliche Räume, Städtebau,

Perspektiven: A. Calitz Visual

Das Planungsziel stellt die qualitative und funktionale Aufwertung des kleinen und großen Marktplatzes in Schwerte, sowie deren direkte Umgebung dar. Zusätzlich soll die übergeordnete Verbindung zwischen Innenstadt und Ruhr gestärkt und die beiden Stadtplätze in diese Achse integriert werden.

Um die übergeordnete Verbindung zwischen Innenstadt und Ruhr zu stärken, schlägt das Freiraumkonzept die Setzung von Bäumen entlang der wichtigen Achsen und auf den Stadträumen in der Umgebung des Markplatzes vor. So werden entlang der Ostfassade des City-Centers bis zum Wuckenhof Acer Golobosum gesetzt um die Achse zur Ruhr zu stärken. Zusätzlich wird vorgeschlagen, jene Bäume auf den Bereich der Mährstraße zu erweitern, um die Achse zusätzlich zu stärken. Die übrigen umgebenden Stadträume werden, analog zu den Markplätzen mit Gleditschien (Gleditsia triacanthos ‚Skyline‘) versehen, um die Stadträume mehr zusammenzubinden.

In der Brückstraße wird die Verkehrssituation neugeordnet.

In diesem Bereich werden zwei aufeinanderfolgende Bushaltebuchten vorgesehen, die zusammengenommen eine Länge von 36 Metern aufweisen und weiterhin einen problemfreien Verkehrsdurchfluss ermöglichen. Zusätzlich werden zwei Bushaltehäuschen vorgesehen, die als Haltepunkt für den großen Marktplatz dienen. Die Abbiegespur in die Tiefgarage bleibt erhalten, es entfallen jedoch die angrenzenden Stellplätze. Diese Stellplätze inkl. der beiden Behindertenstellplätze werden gegenüber des Ruhrtalmuseums nachgewiesen.

Der kleine und der große Marktplatz bilden historisch bedeutende und für die Stadt funktional wichtige Stadträume, welche sich entlang der Innenstadt-Ruhrachse gruppieren. Der große Markt wird regelmäßig für Wochenmärkte und Festivitäten genutzt, der kleine Marktplatz ist jedoch nutzungstechnisch eher als defizitär einzuschätzen und beinhaltet keine prägende Nutzung. Der Kleine Marktplatz wird aufgrund seiner klaren städtebaulichen Fassung als eher introvertierter Platz verstanden. Ein Baum-Carrée aus Gleditschien stärkt diesen introvertierten Charakter und erzeugt auf dem Platz eine in sich ruhende Fläche, die durch verschiedene Aktivitäten zum Verweilen oder Spielen einlädt.

Verschiedene Kinderspielgeräte verteilen sich über den Platz und werden mit großzügigen Sitz- und Liegeinseln kombiniert. Die innenliegende Fläche ist dabei als wassergebundene Wegedecke ausgeführt, die umlaufend durch das im Bestand vorhandene farbig changierte Kleinsteinpflaster eingefasst wird.

Der Tiefgaragendeckel wird durch den Mosaik Pavillon neu interpretiert und beinhaltet auf diskrete Weise die Müllschränke. Gleichzeitig entsteht hier ein offenes Bücherregal, das mit den Liegeinseln korrespondiert und den kleinen Marktplatz zu einem Ort des Verweilens und der Ruhe macht.

Der Tiefgaragenabgang wird in einer offenen Bauweise vorgesehen, die das Entstehen von ‚dunklen Ecken‘ vermeidet und so einen offenen Platz schafft. Die Baumstruktur des Platzes zieht sich bis an die Raumkante der Passage entlang des City-Centers