Freiraumgestaltung Goethe Gymnasium Hamburg
Bauherr: Schulbau Hamburg
Fläche: 7.500 m²
Bausumme: bis 500.000
Leistungsphasen: LP 2-8
Fertigstellung: 2016-2019
Kategorie: Öffentliche Einrichtungen, Öffentliche Räume
Für den Freiflächenentwurf des Goethe-Gymnasiums entstand durch unsere Gestaltung ein hochwertiger und abwechslungsreicher Schulhof, welcher in Themenbereiche untergliedert ist und allen SchülerInnen ihren gewünschten Raum eröffnet.
Ziel der Freiraumgestaltung ist dafür eine erhebliche Erhöhung des Grünanteils und die Schaffung von sinnhaften Teilräumen und Nutzungen auf dem Schulhof. Das Konzept untergliedert den Hof in drei Zonen: Spiel und Bewegung, Ruhe und Rückzug sowie Aufenthalt und Kommunikation. Außerdem setzt es sich zum Ziel, durch möglichst geringe Eingriffe einen hohen Mehrwert zu erreichen. Es gilt, den neu dimensionierten Schulhof zu gliedern und die alten baulichen Elemente mit den neuen Elementen sinnvoll zu verbinden.
Der neue Entwurfsvorschlag erweitert die Pflasterungen auf dem Schulhofgelände, um zusätzlich zu den geplanten Pflasterflächen des Neubaus eine bessere Anbindung an die Umgebung zu erreichen. Dies führt zur Bildung mehrerer Hauptachsen sowie eines großzügigen und zentral gelegenen Platzes. Diese Elemente werden durch einen farblichen Wechsel im Pflaster hervorgehoben, um so Orientierung zu bieten und die wichtigsten Laufwege zu kanalisiert. Der Platz bildet dabei die „Mitte“ des Schulhofs, sowohl auf räumlicher, als auch auf mentaler Ebene. Denn durch das großzügige Angebot an radialen Bankelementen und seiner exponierten Lage wird sich der Platz als Treffpunkt und Ort der Kommunikation herauskristallisieren.
Die Rasenflächen am Neubau, welche als Ruhezonen fungieren, bleiben erhalten und werden durch eine Bepflanzung visuell stärker eingefasst. Die Bestandsbank nördlich des Erdwalls soll erhalten bleiben, da diese eine exponierte Lage auf dem Schulhof einnimmt und das Geschehen auf den Rasenflächen von dort aus gut zu überblicken ist. Der erhöhte Grünanteil wird vor allem durch die Pflanz- und Rasenflächen erreicht, welche nördlich an den Erdwall angrenzen.
Durch neue Wegeverbindungen innerhalb des Schulhofes, werden die begrünten Flächen unterbrochen, sodass eine abwechslungsreiche Gliederung des Schulhofes und einzelne Teilräume entstehen. Sie werden außerdem als Spiel- und Bewegungsflächen fungieren. Der angestrebte Rückbau von drei Nebengebäuden im nördlichen Teil des Schulhofs ermöglicht es, die Außenflächen und damit auch das Freizeit- und Aufenthaltsangebot für die Schüler zu erweitern. Anders als im südlichen Hofbereich, werden die Grünflächen, aufgrund der Dimensionen der neu hinzugekommenen Flächen, als großzügige Rasenflächen angelegt.
Auf der östlichen Grünfläche soll ein „Lesegarten“ entstehen, der es den Schülern ermöglicht, konzentriertes Arbeiten mit einem Aufenthalt im Freien zu verbinden. Auch eine Freistunde oder die große Pause kann hier im Gras liegend oder in den Sitzgruppen verbracht werden. Auf der westlichen Freifläche wird eine Kletterspinne realisiert, welche im Wechselspiel mit den Bestandsbäumen im südlichen Teil, einen interessanten und klar zonierten Spielbereich für jüngere Schüler schafft.
Bezüglich der Vegetation, wird das Angebot an Baumpflanzungen sowohl quantitativ, als auch hinsichtlich der Diversität erhöht. Hierbei wurden hauptsächlich Baumarten ausgewählt, welche in direktem Zusammenhang mit dem Leben und Wirken von Johann Wolfgang von Goethe stehen, wie z.B. die Rotbuche oder die Schwarzerle.
Um auf den Rasenflächen ein ausgewogenes Spielangebot anbieten zu können, werden dort Balancier- und Klettergeräte vorgesehen, welche sowohl jüngeren, als auch den älteren Schülern eine Herausforderung bieten. Neben diesen Spielangeboten, wird angrenzend an die Turnhalle ein Multifunktionsfeld vorgesehen. Dieses soll in der neuen Planung größer und mit einem EPDM-Belag ausgeführt werden, um die Verletzungsgefahr der Schüler zu minimieren und die Bespielbarkeit zu maximieren. Zusätzlich ermöglicht die Lage des Spielfeldes, die im Bestand vorhandenen Basketballkörbe mit nutzen zu können. Dies bedeutet einen signifikanten Qualitätsgewinn, da Basketball dort zukünftig anstatt auf unebenen Asphalt, auf EPDM gespielt werden kann.
Das Entwässerungskonzept zielt darauf ab, möglichst viel von dem natürlich anfallenden Niederschlagswasser auf den Grünflächen versickern zu lassen und in Teilbereichen der befestigten Flächen gezielt in Entwässerungseinrichtungen zu leiten. Diese werden dann, an die bestehenden Regenwasserleitungen angeschlossen.